Friedensforschung 2025
Vortrag von Frau Prof. Dr. Schröder, Direktorin des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik Hamburg (IFSH)
Das jährliche Friedensgutachten wird von vier Friedensforschungsinstituten erstellt: Bonn International Centre for Conflict Studies (BICC), Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (ISFH), Institut für Entwicklung und Frieden an der Universität Duisburg-Essen (INEF) und Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung (PRIF).
Prof. Dr. Ursula Schröder, die an dem Gutachten federführend mitarbeitet, berichtet, dass etwa 60 Expertinnen und Experten aus verschiedenen Fachdisziplinen an der Erstellung des Friedensgutachtens mitarbeiten und daher ein intensiver Diskussionsprozess zu dem endgültigen Text führt. Das vollständige Friedensgutachten kann unter dem Link https://friedensgutachten.de/2025/ausgabe als PDF heruntergeladen werden.
Zu Beginn betont Frau Schröder, dass die Herausgeber:innen des Friedensgutachten besorgt über den Zustand des Friedens in der Welt sind. Hinzu kommt, dass die Eindämmung des Klimawandels zunehmend aus dem Fokus staatlichen Handelns gerät – ein Trend, der durch fortschreitende Autokratisierung in vielen Ländern noch verstärkt wird.
Sie zeigt Daten zur Anzahl der Gewaltereignisse in der Welt sowie zu den Militärausgaben der verschiedenen Staaten und Europas. Dabei wird auch auf die vielen innerstaatlichen Konflikte hingewiesen, von denen wir wenig hören.
Das Gutachten hat in 2025 die Frage des autoritären Umbaus und des Demokratieabbaus in den USA in den Fokus genommen, da dies einen entscheidenden Einfluss auf die Sicherheit Europas hat. Damit die dort stattfindende autoritäre Transformation sich bei uns nicht fortsetzt, müssen wir die Zivilgesellschaft, sowie die Unabhängigkeit der Gerichte und der Wissenschaft in unseren Ländern stärken.
Das Gutachten betont daneben den notwendigen effektiven Aufbau einer europäischen Verteidigungsstruktur, aber auch die Bedeutung der Rüstungskontrolle und der Frage einer zukünftigen europäischen Friedens- und Sicherheitsordnung. Für die Friedensförderung wird vor allen die Rolle der ‚Peace Keeping‘-Missionen betont, die durchaus erfolgreich sein können.
Das Friedensgutachten 2025 enthält auch Empfehlungen für das politische Handeln in Europa in Bezug auf den Krieg in der Ukraine: in Anerkennung der Realität sollte die Ukraine weiter militärisch unterstützt werden, es sollten Sicherheitsgarantien gegeben und langfristige Investitionen eingeplant werden.
Prof. Dr. Schröder endet den Vortrag mit der persönlichen Aufforderung, dass wir alle aufgerufen sind, uns ehrenamtlich zu engagieren für den Erhalt unserer Demokratie und ein friedliches Miteinander.
Es schließt sich eine lange und interessante Diskussion im Plenum an.